6 Wohlfühlorte für Digitale Nomaden

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Foto: Flickr/Giorgio Montersino

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Ortsunabhängig und selbstbestimmt zu leben ist schon seit längerem ein Lebensmodell, das immer mehr junge Erwachsene zwischen 20 und 40 Jahren für sich entdecken. Das Internet und unser Medienzeitalter machen es möglich, von überall auf der Welt zu arbeiten. In den letzten Jahren hat sich eine Arbeitskultur entwickelt, die das Reisen und Entdecken von fremden Kulturen und fernen Ländern mit der Möglichkeit verknüpft, Geld zu verdienen. Die Menschen, die sich für ein solches Lebensmodell entscheiden sind “Digitale Nomaden” (engl. "Digital Nomads"), sie arbeiten an bestimmten Orten solange, wie es ihnen dort gefällt und machen sich dann auf die Reise in ein anderes Land oder in eine andere Stadt - je nach dem, ob sie Lust auf City, Land, Strand, Sportmöglichkeiten, Naturerlebnisse oder Abgeschiedenheit haben. Trotz großer Unabhängigkeit gibt es einiges, was das Leben von Digitalen Nomaden erleichtert. Die folgenden sechs Städte gehören aus unterschiedlichen Gründen zu den Orten, an denen sich die Wanderarbeiter unserer heutigen Zeit besonders wohlfühlen können! 


1. Prag, Tschechien

Foto: Flickr/Roman Boed

Foto: Flickr/Roman Boed

Die Hauptstadt Tschechiens ist Heimat von über 1.2 Millionen Einwohnern. Als die “Stadt der 100 Türme” hat sie in Wahrheit mehr als 1000 Türme und bietet ein traumhaft historisches Stadtambiente mit berühmten und vielbesuchten Sehenswürdigkeiten wie die Prager Burg und die Karlsbrücke. Für Digitale Nomaden bietet sich Prag aufgrund einer besonders lebhaften Atmosphäre und vieler Wohlfühl-Orte an. Der Vorteil des Großstadt-Feelings ist, dass es viele Kaffeehäuser und Ausgehmöglichkeiten (bspw. Clubs wie “Roxy”, “Akropolis” oder “Cross”) gibt aber auch große Grünanlagen wie die Palais-Gärten oder den Wallenstein Garten. Bei Spaziergängen an der Moldau kann man ebenfalls ausspannen. Außerdem finden sich zahlreiche Ausflugsziele, um dem Stadttrubel auch mal zu entkommen und Frischluft zu tanken. Zu der hohen Lebensqualität, die Prag zu bieten hat, tragen die relativ günstigen Mietpreise und das gemäßigte Klima bei- es ist weder zu teuer, noch zu kalt :-). Auch die unbedingt notwendige Internetverfügbarkeit ist in der Prager Innenstadt gegeben, es gibt mehr und mehr Cafés, die kostenloses WiFi anbieten. Leider sind die Englischkenntnisse der ortsansässigen “Prager” nicht die besten, aber es gibt viele Expats und gleichgesinnte “Wanderarbeiter”, denen man unter anderem in einem der zahlreichen Co-working spaces wie z.B. dem “Impact Hub Praha”, dem “Locus” oder dem “Node 5” begegnen kann um sich auszutauschen, zu inspirieren oder besser kennen zu lernen.  

2. München, Deutschland

Foto: Flickr/Polybert49

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Diese süddeutsche Metropole in Bayern bietet einem Nomadenleben viele Vorteile (zu denen unter anderem das alljährliche Oktoberfest zählt ;-)). Vor allem ist München ein idealer Standort für abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten und tolle Ausflüge: Man befindet sich in erreichbarer Nähe von Weinbergen, Alpen (Wandern, Wintersport), wunderschönen Seen (Tegernsee, Starnberger See, Gardasee) und sogar dem französischem und italienischen Mittelmeer. Aber nicht nur die traumhafte Lage macht diese Stadt für einen vorübergehenden Aufenthalt attraktiv. In München hat man ein angenehmes gemäßigtes Klima, tolle Ausgehmöglichkeiten, eine hohe Luftqualität und viele Co-working spaces, wie z.B. das IDEA KITCHEN in der Hansastraße. Man kann sich in der Regel super sicher und aufgehoben fühlen, da hier alles seinen gewohnten deutsch-strukturierten und bayrisch-gemütlichen Gang geht. Ein weiterer Pluspunkt ist die medizinische Versorgung, die einen außergewöhnlich hohen Qualitätsanspruch erfüllt. Weniger positiv sind die hohen Mietpreise (im Stadtzentrum von München können sie als horrende bezeichnet werden) und auch die Angebote an kostenlosem Internet in der Innenstadt. Letzteres verbessert sich hoffentlich in naher Zukunft, damit auch München “up-to-date” für einen medialen und internationalen Austausch kommt. Und wenn man an einem lauen Sommerabend in einem der vielen gemütlichen Biergärten sitzt, ein kühles Weißbier schlürft und an einer Brezn (a typisches boarisches Laugngebäck 😉 ) mit Obatzda knabbert, bereut man es sicherlich nicht, in dieser Stadt zu leben und zu arbeiten.  

3. Chiang Mai, Thailand

Foto: Flickr/Andrea Schaffer

Foto: Flickr/Andrea Schaffer

Diese wundervolle Stadt im Norden Thailands macht es einem leicht, sich unabhängig zu fühlen, internationale Bekanntschaften zu machen und vor allem die Lebenserhaltungskosten niedrig zu halten. Das sind gute Bedingungen für Digitale Nomaden aus aller Welt, die Chiang Mai als ihren Wohn- und Wohlfühlort wählen. Im angenehmen Klima Nordthailands können Personen mit niedrigeren Ansprüchen für 100 Euro im Monat wohnen. Falls man sich in ein Hotel der mittleren Preiskategorie einquartieren möchte, zahlt man 500 Euro, was im internationalen Vergleich immer noch als günstig eingestuft werden kann. Es ist ebenfalls günstig, einen kleinen Roller zu mieten und eine Spritztour durch die kulturelle und abenteuerliche Stadt sowie in das Umland zu unternehmen. Abends ist es in Chiang Mai eher ruhiger und Partyfreunde müssen ihre Ansprüche ein wenig runterschrauben und sich stattdessen vielleicht eine belebende und auch erschwingliche Thai-Massage gönnen. Kontakte lassen sich aber außerordentlich gut in einem der vielen öffentlichen sozialen Netzwerken knüpfen. Dort lernt man mit Sicherheit schnell gleichgesinnte Menschen unterschiedlicher Nationalitäten kennen, mit denen man gemeinsame Unternehmungen planen kann. Auch Verständigungsprobleme sind in Chiang Mai kaum gegeben, da auch die aufgeschlossene einheimische Bevölkerung über gute Englischkenntnisse verfügt. Da Thailand eines der Lieblings-Reiseländer für Europäer und Touristen aus aller Welt ist, trifft man dort auf eine ausgebaute Infrastruktur mit Angeboten für Bus- und Bahnreisen, eine gute medizinische Versorgung und viele gewohnte Annehmlichkeiten, die man besonders bei einem längeren Aufenthalt zu schätzen lernt. 

4. Singapur

Foto: Flickr/Khalzuri Yazid

Foto: Flickr/Khalzuri Yazid

Wenn man sich entscheidet, ständig flexibel und spontan seinen Wohnort zu wechseln, dann ist man oft dankbar, wenn man eine zeitlang an einem Ort lebt, an dem einem alltägliche Dinge erleichtert werden und man ein wenig Luxus hat. Im Fall vom kleinsten Staat Südostasiens ist dieser Luxus definitiv vorhanden. In Singapur ist ein Gefühl von Luxus in vielerlei Hinsicht spürbar und nicht nur, weil man ständig vor hochmodernen Wolkenkratzern und beeindruckenden Skylines steht. Wenn man auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, merkt man schnell, was Singapur von vielen anderen Orten Asiens unterscheidet. Das Netz von Bussen und Metros ist hervorragend strukturiert und übersichtlich, es bringt einen schnell und zuverlässig an alle Punkte der Stadt. Dank der guten Infrastruktur lässt sich auch die interkulturelle Abwechslung, die Singapur zu bieten hat, besonders gut genießen. Man kann sich bspw. den Luxus gönnen, sich ganz spontan zum Mittagessen mit Dumplings in Chinatown zu verwöhnen und zum Abendessen Indisches Thali mit leckerem Naan Brot in Little India zu genießen. Diese -nicht nur kulinarische- Interkulturalität ist omnipräsent, denn in Singapur leben und arbeiten Menschen aus aller Welt. Das macht Begegnungen und auch Bekanntschaften leichter. Sogar die Geschwindigkeit der Internetverbindung ist Luxus – und an vielen öffentlichen Plätzen gibt es freien Internetzugang mit dem wireless@singapore Programm (kostenlose Registrierung mit örtlicher Handynummer). Für Digitale Nomaden, die auf der Suche nach einem ruhigen und geordneten Arbeitsplatz sind, gibt es Co-working Plätze wie z.B. das Work House in Little India, Collective Works und viele andere Optionen. Die Lebensqualität ist als hervorragend einzustufen, Singapur gilt als eine der Städte mit den höchsten Lebenserhaltungskosten. Dafür ist die Stadt sicher, es gibt eine hervorragende medizinische Versorgung und fast jeder spricht Englisch. Falls man sich das Leben in dieser teuren, luxuriösen und bunten Metropole leisten kann, lässt es sich hier schwülwarm, abwechslungsreich und bequem aushalten! 

5. Oslo, Norwegen

Foto: Flickr/Jim G

Foto: Flickr/Jim G

Oslo ist der ideale Ort für den reisenden Wanderarbeiter, der ein ruhiges (aber nicht langweiliges!) Stadtambiente bevorzugt und über ein “nordisches Gemüt” verfügt. Denn in der schönen Stadt Norwegens steigen die Temperaturen höchstens in den Sommermonaten Juni bis August mal über 20 Grad. Ansonsten ist das Klima angenehm gemäßigt, denn dank des Golfstromes, der entlang der Küste gen Norden fließt, wird es hier weder zu heiß im Sommer noch zu kalt im Winter. Oslo ist eine Stadt zum Durchatmen und Auftanken, denn die Luftqualität ist hervorragend und die Natur einmalig. Der 100 km lange Oslofjord lässt sich mit Segelboot, Kajak oder auch Linienschiff erkunden, man kann beim Inselhopping die Umgebung kennen lernen und findet endlose Möglichkeiten für Betätigungen im Grünen, wie z.B. eine Fahrradtour zum Nordstrand Bad oder einen Angelausflug, bei dem man nicht einmal eine Lizenz benötigt. Da in Oslo eine der spannendsten Musikszenen Europas zu Hause ist, finden dort viele Festivals wie das Findings Festival oder das Oslo Jazz Festival statt. Eigentlich ist in Oslo immer etwas los. Natürlich hat Oslo auch Co-working spaces zu bieten wie das 657 Oslo, das Oslo International Hub oder das kreative Konzept von Mesh. Wer lieber an einem öffentlichen Platz arbeitet, der kann sich auch in einem der kleinen Cafés und Restaurants die kostenloses WiFi anbieten niederlassen, wie z.B. im Cocoa, in der Tea Lounge oder dem Bistro Brocante. Auch in der Deichmanske bibliotek kann man mit guter Internetverbindung und vor allem ungestört arbeiten. Die Mietpreise hier sind vergleichbar mit anderen europäischen Städten- je zentraler man wohnt, desto teurer ist es.  Die Freundlichkeit der Menschen in Oslo, die Sicherheit und politische Stabilität sind weitere Gründe, um sich dort eine zeitlang nieder zu lassen und wohl zu fühlen. 

6. Valencia, Spanien

Foto: Flickr/Jocelyn Kinghorn

Foto: Flickr/Jocelyn Kinghorn

Das 320 km südöstlich von Madrid gelegene Valencia ist eine lebhafte und reizvolle Stadt, die auch für Digitale Nomaden viele Vorteile bietet. Am schönsten ist wohl das Klima – bei durchschnittlich 300 (!) Sonnentagen im Jahr ist es nicht verwunderlich, dass sich Valencia in der mildesten Klimazone Europas befindet. Die sanften Temperaturen des spanischen Mittelmeerraumes fallen sogar im Winter selten unter 10 Grad. Doch nicht nur das großartige Wetter macht Valencia als kurz-oder längerfristigen Wohnort attraktiv. Die Mietpreise sind relativ niedrig, es gibt viele junge Menschen und eine gute Infrastruktur mit Linienbusnetz und Metro. Der traumhaft lange Strand ist 15 Minuten vom Stadtzentrum entfernt und in nur 10 km Entfernung liegt der El Saler im Naturpark Albufera, wo sich auch der größte See Spaniens befindet. Neben der Möglichkeit, sich am Strand in der Sonne zu aalen und gemütliche Abende im Freien zu verbringen, verfügt Valencia über einige Co-working spaces wie bspw. das wayCO oder CoWorking Valencia. Aber auch das Stadtzentrum ist voller Cafés und Bars, die kostenloses WiFi anbieten, wie das La Petite Planèthé, das “Dulce de Leche”, das Almalibre (hier gibt es auch vegetarische Kost und leckere Smoothies) sowie das Slaughterhouse, eine Buchhandlung mit Café. Es lohnt sich, ein wenig Zeit in Valencia zu verbringen und es ist leicht, gleichgesinnte Freelancer oder Digitale Nomaden zu treffen, sich auszutauschen und vielleicht auch gemeinsame Projekte zu planen. 

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